Kamp-Lintfort, 18.05.2015. Im Rahmen des zdi-Roboter-Performance-Wettbewerbes haben uns die Jurymitglieder Frau Birgit Koch-Sickmann und Frau Beate Jost sowie die Initiatoren Herr Dr. Kreymann und Frau Kerstin Helmerdig in einem Interview unsere Fragen beantwortet.

Was sind Ihre Aufgaben?

Herr Dr. Kreymann: Frau Helmerdig ist vom zdi (Zukunft durch Innovation), der Geschäftsstelle, die den Roboterwettbewerb für ganz NRW betreut und wir verantworten den Regionaleintscheid für den Kreis Wesel, also das zdi Kamp-Lintfort.

Frau Jost: Unsere Aufgabe ist es die Teams zu bewerten und Punkte verteilen. Für die Punkte haben wir ein Bewertungsschema und schreiben anschließend ein Feedback an die einzelnen Teams, damit sie wissen, was sie noch verbessern können.

Wie lange machen Sie das schon?

Frau Helmerdig: Ich mache das seit 2 Jahren.

Herr Dr. Kreymann: Ich mache das seit 3 Jahren, wobei die eigentliche Frage, glaube ich, war wie lange es den Roboterwettbewerb schon gibt. Generell gibt es ihn seit 10 Jahren und in Kamp-Lintfort tragen wir ihn seit 3 Jahren aus.

Frau Jost: Ich glaube ich mach das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal.

Frau Koch-Sickmann: Ich glaube seit es den Wettbewerb hier gibt. Also seit 3 Jahren.

Was finden Sie an dieser Arbeit so toll? Was interessiert Sie daran? Finden Sie eher die Ausführung interessant oder wie man sich weiterentwickelt?

Frau Helmerdig: Wenn du irgendwann mal an den Punkt gekommen bist, wo du überlegst was du beruflich machst und dich entscheiden kannst zwischen „ich investiere in junge Menschen“ oder „ich verdiene viel Geld mit irgendeinem Quark“, war für mich die Entscheidung ganz eindeutig. Ich möchte gerne was machen, wo ich mit Menschen arbeite. Ich bin Journalistin und das ist eine Arbeit, die sehr viel zurück gibt. Man kommt an so einen Tag hierhin und sieht, dass ihr Spaß habt, dass ihr das gerne macht und dann hat sich die ganze Arbeit gelohnt.

Frau Jost: Also ich finde es insgesamt super überhaupt zu sehen, dass sich junge Leute dafür interessieren und Spaß haben mit zu machen und auch zu zeigen, was sie geleistet haben in der Vorbereitungszeit. Ich finde es auch spannend, welche Ergebnisse heraus kommen, was an neuen Ideen kommt, wie das umgesetzt wurde und wie sie es mit den Robotern umsetzt haben.

Was sind Ihre Erwartungen für heute?

Frau Helmerdig:Das es einen fairen Wettkampf gibt und das es viele kreative Ansätze gibt.

Frau Jost: Also es ist ja immer neu, weil das Thema ja auch neu ist.

Frau Koch-Sickmann: Wir finden es immer toll, wenn die Teams wirklich Lust darauf haben und sich anstrengen. Aber das ist immer so, weil die Schülerinnen, die hier herkommen sind immer hochmotiviert und wollen auch gewinnen.

Wir haben gehört, dass Jungen nicht aktiv an diesem Wettbewerb teilnehmen dürfen. Können Sie uns Gründe dafür nennen? Befürworten Sie das?

Herr Dr. Kreymann: Es gibt 2 Wettbewerbe. Einen gemischten, also für Jungen und Mädchen, und einen Wettbewerb nur für Mädchen. Der Hintergrund ist der, dass es einen eigenen Mädchenwettbewerb gibt, weil immer noch viel zu wenige Mädchen Naturwissenschaften und Technik studieren. Im Gegensatz zu den Jungen. Ich verstehe, dass ihr einen eigenen Wettbewerb nur für Jungen haben wollt, aber in der Realität sind bei dem gemischten Wettbewerb nur Jungen dabei.

Frau Helmerdig: Ich war letzte Woche in Steinfurt auf dem Wettbewerb für gemischte Teams ich habe nur Jungen gesehen.

Frau Koch-Sickmann: Wir müssen natürlich neutral bleiben, aber wir sind hier als Jury für diesen Wettbewerb und der ist, wie er ist. Ich finde es grundsätzlich gut, dass es einen Wettbewerb gibt, der nur für Mädchen ist. Aber ich fände es auch gut, wenn es den gleichen Wettbewerb für Jungen gäbe oder für gemischte Teams.

Finden Sie, dass Mädchen kreativer sind als Jungen?

Frau Helmerdig: Anders. Mädchen und Jungen finden andere Lösungswege und deswegen ist es wichtig, dass man langfristig zusammen arbeitet und zusammen Lösungen entwickelt. Wenn Herr Dr. Kreymann und ich jetzt eine Aufgabe hätten und diese zusammen lösen müssten, dann würden wir auf unterschiedliche Lösungen kommen und dann gemeinsam ein Ideal entwickeln. Also es gibt kreative Jungen und kreative Mädchen und Kreativität ist auch immer relativ. Es gibt technische Kreativität, die man dann eher einem Jungen zurechnen würde.

Herr Dr. Kreymann: Es gibt auch viele Mädchen, die Scheu haben gegen reine Jungenteams anzutreten und deswegen hat die zdi Geschäftsstelle einen Wettbewerb gemacht, wo man es den Mädchen besonders einfach macht. Bei den Jungen gibt es diese Bürde gar nicht und deshalb gab es auch keinen Grund einen eigenen Jungenwettbewerb zu machen.

Frau Jost: Sie arbeiten ein bisschen anders, die Mädchen, aber kreativ können beide sein. Es ist einfach eine andere Herangehensweise.

 

Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Helmerdig, Frau Jost, Frau Koch-Sickmann und Herr Dr. Kreymann, dass sie sich die Zeit genommen haben und uns unsere Fragen beantwortet haben!

Das Interview haben Julian Braun, Meret Chauder, Lilly Elsner, Wiebke Scholz und Luan Wockenfuss (alle Jg. 8) während des Wettbewerbs geführt.

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